Liebe Eltern der Kinder des katholischen Religionsunterrichts in unserer Grundschule,
eine eigenartige Ansprache… doch ich spreche Sie deswegen genauso an, weil ich weiß, dass die Mehrheit des katholischen Unterrichts katholisch getauft sind, einige aber auch nicht. Doch möchte ich alle, die sich für den katholischen Glauben interessieren das folgende Angebot machen:
Ich möchte Sie alle einladen zu „Sondierungsgesprächen“ – diesen Begriff hörten wir in der letzten Zeit als sich die beiden Parteien nach der letzten Bundestagswahl auf eine mögliche Regierung zubewegten.
Zu einer solchen Bewegung aufeinander zu möchte ich Sie einladen, denn im kommenden Jahr sind Sie, bzw. Ihre Kinder eingeladen, sich auf den Vorbereitungsweg zur ersten heiligen Kommunion zu machen: Sie haben vielleicht schon mal ein paar Gedanken oder gar Erfahrungen aus vergangenen Jahren dazu gemacht, vielleicht aber auch nicht.
Ich haben meine Erfahrungen aus den letzten Jahren gemacht und Schlüsse daraus gezogen und so stehen wir an dieser Stelle jetzt noch früh genug, um uns darüber auszutauschen: Ihre Vorstellungen, meine Vorstellungen – und wie wir uns gegenseitig ernstnehmen und respektvoll einen Weg planen können, auf dem wir mit den Kindern und untereinander Spaß haben, Kirche kennen zu lernen.
Denn eines weiß ich: Wenn es uns keinen Spaß macht, einen für alle schönen Weg miteinander zu gehen, brauchen wir erst gar nicht loslaufen – dann wird das Ganze nur Frust. Und das gebe ich schon einmal vorweg: Die Vorbereitung auf die Erstkommunion braucht Zeit und Engagement – Ihr Engagement, das ich natürlich gerne unterstützen will.
Die Frage ist: Wie schaffen wir das, Sie in Ihrer Familie Glauben und Glaubenspraktiken in Ihren Alltag und auch in Ihren Sonntag unterzubringen, ja vielleicht sogar Lebensgewohnheiten umzubauen, dass bestimmte Gesten und Abläufe übernommen werden können. Tägliches Gebet, z.B. vor dem Essen oder noch wichtiger: am Abend, Kreuzzeichen und das Grundgebet des Vater Unser?
Erst recht geht es wenigstens in der Vorbereitungszeit auf die Erstkommunion um einen regelmäßigen Gottesdienstbesuch am Sonntag, so dass diese Form des Gottesdienstes erlernt werden kann.
Das liest sich erst einmal dramatisch, soll es aber nicht werden – deshalb brauchen wir das Gespräch. Aber Sie spüren: wenn wir unser Kind für einen Erstkommunionkurs anmelden, kann das ein Glaubenskurs für unsere ganze Familie werden. Und das zu dem, was wir so oder so schon als Familienprogramm haben: dieser Glaubenskurs kann und wird gerade, wenn er noch dazukommt, schwer handhabbar sein.
Wenn er aber als Bereicherung gesehen wird, der nicht nur dazukommt, sondern uns in unserem Alltag stark machen will, dann wird er gelingen. ABER das Training dafür – und das will so ein Kurs sein – ist wie jedes Training, das in Gewohnheiten eingreift, zuersteinmal schwer….
Wir müssen uns also jetzt schon im Vorfeld darüber Gedanken machen, ob und wie wir dieses Training mit Ihren Kindern angehen und ausprobieren wollen.
Daher schon dieser sehr frühe Zeitpunkt, miteinander ins Gespräch zu kommen. Ich habe zwar meine Gedanken zu den Themen, die ich jetzt angerissen habe, aber eine Lösung habe ich nicht.
Also lade ich Sie zu einem ersten Sondierungsgespräch ein:
am Donnerstag, 8. Mai um 19.00 Uhr in das Pfarrheim Tönisberg,
früher Bergstraße 22, heute Hoensbroechstraße 2.
Eine dringende Bitte: sprechen Sie bitte mit Ihren Kindern über dieses Thema, und auch darüber, ob sie diesen Weg mitgehen wollen – nur wenn ihr Kind Interesse an der Erstkommunionvorbereitung hat, wird das ganze Unternehmen fruchtbar sein
Sprechen Sie aber bitte auch mit ihren Bekannten über dieses Thema, erinnern sie sich gegenseitig an den Termin, und sollte tatsächlich jemand diesen Brief nicht bekommen haben, und sie wissen davon, geben Sie diesen Brief gerne weiter.
Ich habe diesen Brief selbst eingetütet und abgeschickt – weiß also, wer ihn hätte bekommen müssen, aber manche fallen tatsächlich immer wieder durch die Maschen: Vergessen habe ich aber niemanden, von dem ich die Daten habe.
Sollten Sie Fragen haben, gerne kommen wollen, aber an diesem Tag keine Zeit haben, melden sie sich bitte.
Höre ich nichts von Ihnen oder sehe Sie nicht zu diesem Treffen, gehe ich davon aus, dass Sie sich das Ganze gut überlegt haben und für sich lieber andere Wege gehen wollen – auch dazu wünsche ich ihnen wirklich ganz ehrlich gemeint Gottes Segen und alles Gute.
Von allen anderen werde ich nach diesem Treffen die E-Mail-Adressen haben und so weiter mit ihnen im Kontakt bleiben.
Ich freue mich auf einen neuen Weg mit ihnen, Ihren Familien und erst recht Ihren Kindern.
Ich grüße sie herzlich
Ihr
Norbert Derrix, Pfarrer