Seine Gedanken, versichert der Bischof zu Beginn, seien bei den Menschen in der Ukraine. Sie seien „Opfer eines Despoten, für den Recht und Gesetz keine Rolle spielen.“ Unter Bezug auf den im Münsteraner Friedenssaal zu lesenden Spruch „Pax optima rerum – der Friede ist das höchste Gut“ stellt Genn weiter fest, dies sei nicht nur ein frommer Spruch, sondern ein Appell. „Überlassen wir den Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit nicht nur den Politisch-Verantwortlichen! Erheben wir auch als Christinnen und Christen unsere Stimme für den Frieden!“ fordert der Bischof. Nötig sei eine „neue Friedensbewegung in allen Ländern guten Willens, die den Despoten unserer Zeit deutlich macht: Nicht Gewalt, Krieg und Terror werden das letzte Wort haben, sondern Friedfertigkeit, Gerechtigkeit und Nächstenliebe.“
Mit Blick auf die Situation in der deutschen Kirche erwähnt der Bischof den Missbrauchsskandal in der Kirche und die Vertuschung unzähliger Fälle durch Amtsträger sowie die Aktion #outinchurch von queeren Menschen, die in der Kirche arbeiten oder gearbeitet haben. Genn stellt klar: „Viele Christinnen und Christen sind zu Recht zutiefst enttäuscht und wütend über das Verhalten von kirchlichen Verantwortungsträgern.“ Außerdem hätten „viele Menschen unter Moralvorstellungen gelitten, die ihnen von der Kirche vorgelegt wurden.“