Weihnachtsgruß von Pater Secil

Liebe Schwestern und Brüder im Herrn,

 

Weihnachten ist für mich eines der schönsten Feste der Kirche weltweit, egal ob es zu Hause in Indien oder hier in Deutschland. Gleichzeitig in der Hektik, die zu unserer Weihnachtsfeier führt, fragen sich viele von uns: "Worum geht es?"

 

Wir wundern uns manchmal in der Hektik, dem Stress und der Eile, ob wir die wahre Bedeutung von allem irgendwie übersehen haben. Ich habe mir diese Frage selbst überlegt, als ich mich auf Weihnachten vorbereite, und ich hoffe, dass einige meiner Überlegungen Ihnen helfen könnten, besser an dieser Feier der Geburt Christi, des Friedensfürsten, zu verstehen und begehen.

 

Bei Weihnachten geht es in erster Linie um Liebe, Gottes Liebe zu uns Menschen. Wie sehr liebt Gott uns? Gott liebt uns so sehr, dass Gott uns das kostbarste Geschenk gab, das man sich vorstellen kann, Jesus, seinen eigenen Sohn. Das ist das Herz von Weihnachten.

 

Diese große und wunderbare Liebe ruft uns dazu auf, einander zu lieben. Wir teilen Liebe in und durch unsere menschlichen Beziehungen. Liebe ist nicht immer ein warmes und gemütliches Gefühl; Liebe ist eine Verpflichtung und eine Entscheidung, an anderen festzuhalten, was auch immer kommen mag, durch dick und dünn, wenn das Gehen leicht ist und wenn das Gehen schwieriger wird. Die Liebe, die wir in unseren menschlichen Beziehungen teilen, spiegelt die Liebe Gottes wider und ruft uns dazu auf, uns selbst für andere zu geben.

 

Zu Weihnachten erinnern wir uns, dass Jesus in Armut geboren wurde, in einem Stall unter den Ärmsten und den Nutztieren. Was bedeutet das für uns heute? Sie und ich sind aufgerufen, in den Armen, vor unserer Haustür und an weit entfernten Orten nach dem Antlitz Christi zu suchen. Liebe kann aussehen wie eine Tasse Kaffee, eine Hand, ein Lächeln und eine Geschichte. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir letztendlich daran gemessen werden, wie wir uns um die Armen kümmern.

 

Und zu Weihnachten geht es auch um Reue und Vergebung. Liebe braucht Engagement und Arbeit, und manchmal verstehen wir es nicht richtig. Wir sind nicht perfekt. Aber bei Gott gibt es Barmherzigkeit und Vergebung und eine zweite Chance. Und so müssen wir diese Geschenke anderen anbieten. Weihnachten ist eine Zeit der Erneuerung, des Neuanfangs und des Zusammenkommens.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen und Ihrer Familie besinnliches und frohes Weihnachtsfest und gesegnetes neues Jahr 2020!

 

Ihr Pater Secil