Liebe Schwestern und Brüder,
Unser Bischof Felix Genn schreibt:
„Es ist gut zwei Jahre her, dass Wissenschaftler der Universität Münster die Studie zum sexuellen Missbrauch in unserem Bistum veröffentlicht haben. Ist damit das Thema abgeschlossen? Nein! Ist der Weg nun gegangen und sind wir am Ziel? Nein! Was Bischöfe, Priester, Diakone und andere Mitarbeitende der Kirche und was Menschen in unseren Gemeinden, Verbänden und der Caritas getan oder unterlassen haben, hat Leben zerstört. Missbrauch tut dies auch heute noch. Es gibt viele Dinge, die getan wurden und die noch getan werden müssen. Heute lade ich Sie zu einem symbolischen Schritt ein. Die Arbeitsgruppe Erinnerungskultur in unserem Bistum, der auch von sexuellem Missbrauch Betroffene angehören, hat darüber beraten. Ein Vorschlag von Betroffenen soll nun umgesetzt werden: Die Pfarreien und Einrichtungen in unserem Bistum sind aufgerufen, sich an einer Aktion zu beteiligen, die dazu einlädt, um den 18. November Trauer-Blutbuchen zu pflanzen. Der 18. November ist der europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch. Dieser Baum soll Mahnung sein, nicht zu vergessen oder beiseitezulegen, Mahnung daran, dass Missbrauch auch hier, heute und vor Ort geschieht und uns ermutigen, dies stets neu, mit Mut und Stärke in den Blick zu nehmen. Dabei kann der Baum Symbol dafür sein, dass dieses Thema lokale Einwurzelung in die Ortsgemeinde. Von daher geht es bei der Blutbuchen-Aktion nicht nur um das Pflanzen eines oder mehrerer Bäume.“
Dem Schließen wir uns an: Wir sollen und werden uns weiterhin mit diesem Thema befassen. Dazu wollen wir auch in unserer Gemeinde symbolhaft Blutbuchen pflanzen. Am Sonntag, 17. November soll die erste von drei Blutbuchen gepflanzt werden – leider geht das aus organisatorischen Gründen erstmal nur so, da an diesem Tag auch der Volkstrauertag ist. Innerhalb der Hl. Messe um 11.00 Uhr in Schaephuysen werden wir diesen Baum pflanzen und bedenken, wie das Thema sexueller Missbrauch auch bis in unsere Gemeinden hineinwirkt. Standort dafür wird die Rasenfläche hinter der Kriegsgräbergedenkstätte neben der Kirche in Schaephuysen sein. Dazu kommt eine Gedenktafel. Andere Standorte werden in Tönisberg die Kreuzwegstation (Jesus stirbt am Kreuz) am Friedhof und in Rheurdt der Kirchvorplatz sein. Genaue Termine dazu werden wir noch bekanntgeben.
Und so lade ich Sie alle herzlich zur ersten Pflanzung und dem dazugehörenden Gottesdienst am Sonntag, 17. November, um 11.00 Uhr in St. Hubertus in Schaephuysen ein.
An diesem Sonntag sind auch in Tönisberg für die Stadt Kempen, also nach der Hl. Messe um 9.30 Uhr und in Schaephuysen für die Gemeinde Rheurdt nach der Hl. Messe um 11.00 Uhr die Gedenkfeiern zum Volkstrauertag.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Derrix, Pastor