Das alte Jahr vergangen ist;
wir danken dir, Herr Jesu Christ,
dass du uns in so großer G'fahr
so gnädiglich behüt' dies Jahr.
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Mitbürger in unseren Dörfern,
dieses alte Lied aus dem 16. Jahrhundert konnten damals, wie heute viele Menschen mitsingen, viele aber auch nicht. Viele sind behütet worden auch in großer Gefahr, viele sind schwer belastet worden durch die Not – körperlich wie seelisch, und fühlten alles andere als behütet und beschützt, eher noch verlassen und verzweifelt.
In dieser Situation Dankbarkeit zu zeigen, kommt einem schon komisch vor, auch und grade, wenn ich als Pastor, der Menschen in solchen Notsituationen begleite. Doch dazu sind Begleiter da, dass wir diejenigen, die sich uns anvertrauen, an die Hand nehmen und auch im Schlimmen und Schrecklichen Perspektive zu entwickeln – und das beginnt oft genug mit dem Blick auf all das, wofür ich dankbar sein kann. Das fällt schwer, aber ohne dem, sind wir verloren.
Daher singen wir dieses Lied zu Beginn des neuen Jahres und wenden uns den Augenblicken zu, in denen wir tatsächlich dankbar sein konnten mit der Zusage Gottes: Ich lass Dich auch im kommenden Jahr nicht allein: Erinnere Dich und hol Dir das Gute Gefühl der Dankbarkeit in Dein Herz zurück – auch wenn´s schwerfällt.
Und genau da wünsche ich uns allen für das kommende Jahr: Auferbauende Dankbarkeit, die mir Kraft gibt, das Schlimme, die Not und alle, was uns beschwert zu ertragen.
Ihr Norbert Derrix, Pastor
Die Heilige Messe zum Jahresabschluss und Jahreswechsel kann hier online nachgeschaut werden.
