Ostergruß von Pastor Norbert Derrix

„Wer in Christus ist, ist eine Neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden!“ – das schreibt der Apostel Paulus in seinem zweiten Brief an die Korinther. Sein Osterglaube ist sein Bekenntnis.

 

Wenn wir uns aber umsehen, können wir nur bekennen: nichts Neues, denn immer noch gibt es Hass, Neid, Krieg, Krankheit, Streit, Not und Tod. Nichts Neues in dieser Welt ist zu verzeichnen, auch nicht in den zweitausend Jahren, seit Paulus seinen Brief schrieb.

 

Paulus muss also etwas Grundlegenderes gemeint haben als den äußeren Anschein – und so ist es: Der Mensch, der sich in Christus wiederfindet, ist ein neue Schöpfung, weil er sich versöhnt weiß mit Gott, seinem Nächsten und mit sich selbst: Gott hat sich selbst zur Sünde, zum Menschen in dieser Zeit und in dieser Welt gemacht, damit Er in diesem Menschen die Sünde besiegt: Er kann nicht sündigen und hat so schuldlos erlitten, was wir Menschen als Lohn unserer Schuld erleiden müssen. Und weil Gott in dem Meschen Jesus schuldlos in den Tod gegangen ist, kann der Tod, der einzig und allein in der Schuld und in der Sünde eines Menschen begründet ist, diesen Jesus nicht halten: Er musste Ihn freigeben. Wenn dann ich als Glaubender das annehmen will, dass mein großer Bruder Jesus in mir lebt, mich mit meiner Schuld versöhnt hat, dann darf ich annehmen, dass auch mich der Tod nicht halten kann, mich wieder freigeben muss – weil die Liebe, Gott, Jesus in mir lebt und stärker ist als der Tod.

 

„Lasst Euch mir Gott versöhnen!“ schriebt Paulus. Dann kommt zum Tragen und zum Ausdruck, was das Neue in dieser Welt ist: Die unerschütterliche Liebe, die gegen allen Tod bestehen wird. Und das erleben wir – Gott sei Dank – seit einiger Zeit: 

 

Durch die Pandemie hindurch wurde Solidarität und Sympathie, Hilfsbereitschaft und tätige Liebe offenbar in unseren Dörfern, Familien am Arbeitsplatz…

 

Durch den Krieg hindurch wird genauso Spendenbereitschaft, Aufnahmebereitschaft, tätige Liebe auch durch Lebensmittelsammeln und -überführen, also fast grenzenlose Hilfe überdeutlich bezeugt.

 

„Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden!“ wir lassen niemanden mehr allein und versuchen, keinen auszuschließen, wir helfen – und das ist das Neue, denn das gab es vor Jeus Christus in dieser Form nicht: Der Tod ist noch in dieser Welt, aber noch viel stärker die Auferstehung der Liebe, der Aufstand gegen den Hass und die Not

 

So wünsche ich allen, dass wir dieses Neue spüren und tun, dass die Versöhnung mit Gott in uns, für uns und durch uns wirkt in dieser Welt.

 

Im Namen aller Mitarbeitenden: Frohe Ostern

 

Norbert Derrix, Pastor