Antoniuskapelle
Am "Haag" nahe der Bockwindmühle steht die Antonius-Kapelle. Ursprünglich wurde sie "Cobbers-Heiligenhäuschen" genannt, nach einem am Haag gelegenen Hof, der aber schon im 17. Jahrhundert als Ruine erwähnt wird. Die ursprüngliche Kapelle wurde wahrscheinlich von den Besitzern dieses Hofes gebaut. Der Mauerkern der heutigen Kapelle stammt aber wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert und die ebenfalls aus Feldbrandsteinen vorgesetzte Halle aus den Jahren nach 1800. Über vier Stufen erreicht man den gepflasterten Boden, der nach drei Seiten hin durch Rundbogen geöffneten Vorhalle. In der Kapelle befindet sich ein gemauerter Altartisch, der am oberen Rand die Inschrift trägt: "S. Antoni ora pro nobis." Das im Jahr 1972 von der Tönisberger Keramikerin gefertigte Relief zeigt den hl. Antonius (Mönchsvater). Auf dem Dach der Kapelle befindet sich ein kleines Glockentürmchen. Fußpilger nach Kevelaer legten traditionell eine kurze Rast an der Antoniuskapelle, die oberhalb der Bundesstraße 9 am Hang des Mühlenberges steht, ein. Unterhalb der Kapelle entsprang am Hang bis etwa Mitte des 20. Jahrhundert die Antoniusquelle, deren Wasser man bei Augenkrankheiten benutzte - heißt es in Überlieferungen.
Petruskapelle
Die Petruskapelle steht in der Bauernschaft Lind an der Straße von Tönisberg nach Schaephuysen an der Einmündung zum Leursdyk. Sie gehört zur Gemeinde Rheurdt, aber seit 1529 zur Pfarrgemeinde St. Antonius Tönisberg. Die Kapelle liegt in der Nähe der bereits 1369 in Steuerlisten verzeichneten Höfe Loerre (Alberts) und Kukenbrugge (Schraven). Das sicherlich mehr als zweihundert Jahre alte jetzige Kapellchen hat daher wohl schon mehrere Vorgängerbauten gehabt. Auf Anregung der St. Sebastianus-Bruderschaft Lind, ein Ehrenmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen Bruderschaftsmitglieder zu errichten, wurde die Petruskapelle grundlegend renoviert. Am 29. Juni 1930 konnte die restaurierte und mit den Namen der Gefallenen versehene Kapelle von Pfarrer Meurs geweiht werden. 1951 wurde die Kapelle auch mit den Namen der im zweiten Weltkrieg Gefallenen ausgestattet. Die Petrusfigur, in der Kapelle befindet sich ein Replik, ist eine Arbeit der Kalkarer Schnitzerschule aus der Zeit um 1500.
Quelle: Theo Mäschig, Die Petruskapelle in Lind - Kriegerehrenmal und Heiligenhäuschen, Tönisberger Heimatblätter, Heft 6.
Marienkapelle in Lind
Die Marienkapelle in Lind steht auf dem Grundstück der Familie Hoesemans. Heinrich Hoesemans errichtete die Kapelle im Jahre 1987 und erfüllte damit einen langgehegten Wunsch seiner Ehefrau Nelli. Geweiht wurde sie am 26. Juni 1987 durch Alois Bimczok, Pfarrer an St. Antonius Tönisberg.
Quelle: Theo Mäschig, Das Heiligenhäuschen am Hause Hoesemans in Lind,
Tönisberger Heimatblätter, Heft 7.
Marienkapelle an Vinnbrück
Die Marienkapelle an Vinnbrück liegt am Hang oberhalb der Bundesstraße 9. Sie wurde von der Familie Hoenen errichtet und am 8. Mai 2005 durch Pfarrer Alois Bimczok geweiht. Für Erika Hoenen ging ein Wunsch in Erfüllung, die Marienkapelle aus ihrem gegenüber liegenden Haus immer betrachten zu können.
Die Kriegergedächtniskapelle
Im September 1919 wurde die Kriegergedächtniskapelle im Turm der Pfarrkirche geweiht. Die Stätte des Gedenkens an die im 1. Weltkrieg gefallenen Pfarrangehörigen wurde vom Kirchenmaler Karl Heil, der auch die Kirche ausmalte, gestaltet. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Namen der Gefallenen beider Kriege in einem Mosaik von Prof. Fünders integriert. Leider löste sich das große Kunstwerk in späteren Jahren aus der Wand und drohte umzustürzen. Durch großzügige Spenden wurde es Anfang der 90er-Jahre des 20. Jahrh. möglich, die Kapelle neu zu gestalten. Der Hülser Steinmetz Hartmuth Franzen fertigte aus Ibbenbürener Sandstein vier große Tafeln mit den Namen der Gefallenen beider Weltkriege. Die Pieta aus dem Anfang des 20. Jahrh. wurde restauriert und auf einen Sandsteinsockel, ebenfalls von Franzen, gesetzt. Am Volkstrauertag 1993 weihte Pfarrer Alois Bimczok die Kapelle. 1914/18 und 1939/45 verloren 158 Männer ihr Leben.